Okay? Yeah! -Kolumbien 2019

Kaum ging es los, da ist es auch schon wieder vorbei…

15 Tage waren wir – die Trainees und eine Gruppe junger Erwachsener zur Jugendbegegnung in Kolumbien. Seit mehr als 10 Jahren besteht zwischen dem CVJM Thüringen und dem YMCA Quindío eine Partnerschaft, bei der es immer wieder auch Jugendbegegnungen im jeweils anderen Land gibt. Wir hatten in den vergangenen Wochen die großartige Möglichkeit, nach Kolumbien zu fliegen und dort Quindio („das grüne Herz Kolumbiens“), die Menschen, die Kultur und die Projekte des CVJM vor Ort kennenzulernen.

Die Reise und alles was damit zusammenhängt waren für mich eine einzigartige und wunderschöne Erfahrung, die ich im Folgenden gerne mit euch teilen würde:

Die Hinreise bestand aus 14 Stunden Flug über das weite Meer, langen Wartezeiten, einer spontanen Übernachtung am Flughafen in Bogota und eine Reisezeit von insgesamt 35 Stunden.

Den ersten Tag haben wir als deutsche Reisegruppe (13 Teilnehmer) auf unserer paradiesisch-schönen Finca verbracht.

Im Laufe des ersten Tages kamen die kolumbianischen Volontäre zu unserer Gruppe hinzu und am zweiten Tag hatten wir Zeit für Begegnung, Austausch und organisatorische Planung.

Am dritten Tag ging es dann in unserem klapprigen Bus los. Wir haben die faszinierende Landschaft gesehen, bei voller Fahrt im Bus getanzt (unglaublich aber wahr und eines meiner persönlichen Highlights xD), die Regierung in Armenia besucht und Programm für die Kinder auf dem zentralen Platz in Circasia durchgeführt.

An diesem Tag stand Tourismus auf dem Programm. Wir haben eine Kaffeefarm besucht und dabei vieles über die Geschichte und den Anbau von Kaffee gelernt, traditionelle Kostüme getragen, getanzt und Recuca-Café probiert. Am Nachmittag besuchten wir den botanischen Garten und das Mariposario del Quindío (Schmetterlingshaus).

Am fünften Tag durften wir ein weiteres Programm des ACJ Quindío kennenlernen: „Playlee“ – eine Gruppe von Kindern, die spielerisch Englisch lernen. Nachdem wir mit ihnen eine von uns entworfene Aktion durchgeführt haben, hatten wir noch Zeit, den Stadtpark in Armenia – der Hauptstadt Quindíos – zu erkunden. Zurück in unserer Finca haben wir mit den anderen Teilnehmern der Jugendbegegnung einen deutsch-kolumbianischen Abend gestaltet und haben dabei viel getanzt, Süßigkeiten des anderen Landes probiert und lustige Spiele kennengelernt.

Am Sonntag haben wir an einem sehr beeindruckenden Gottesdienst in der ziemlich großen Gemeinde „Iglesia Christiana Shalom“ teilgenommen und im Anschluss typisch kolumbianisches Essen gegessen: Bandeja Paisa (Reis, Spiegelei, Kochbanane platano, Avocado, Bohnensuppe frijoles, Arepa und viiel Fleisch chicharron, chorizo, carne molida). Am Nachmittag waren wir im für Quindío typischen Tal „valle de cocora“ mit den typischen Wachspalmen wandern. Zum Abschluss des „typisch-Sonntags“ haben wir uns die Stadt Salento mit seiner traditionellen Architektur angesehen.

Und die Abwechslung geht weiter… Nach dem touristisch-geprägten Programm gestern, haben wir wieder gemeinsam mit den Volontären des YMCA Quindío ein Projekt besucht: „Corazones Dorados“ – goldene Herzen. Dieses besteht aus mittlerweile nur noch 11 älteren Menschen, die von der Regierung nach dem schweren Erdbeben 1999 vernachlässigt wurden und seitdem auf sich selbst gestellt sind. Die YMCA / ACJ besucht die regelmäßig und hilft ihnen bei alltäglichen Dingen (Unkraut jäten, Reparieren ihrer Hütten, kochen, …), mit materiellen Geschenken und vor allem mit gemeinsam verbrachter Zeit. An diesem Projekt durften wir teilhaben und haben an diesem Tag einiges geschafft:

Am 26. Februar haben wir zunächst eine private und später eine öffentliche Schule (im Armenviertel „Las Colinas“) besucht. Die Unterschiede in den Standards, der Austattung und beim Bildungsgrad und den Zukunftsperspekiven der Kinder und gleichzeitig die Freude und Lust bei unserem Programm mitzumachen, Kontakt zu uns zu suchen und sich auszutauschen haben mich sehr überrascht und bewegt.

Mehr als die Hälfte unserer Zeit in Kolumbien ist vorbei, alle sind irgendwie fertig und so war es sehr gut, dass wir einen Tag zur Verfügung hatten, den wir frei gestalten konnten. Einige waren wandern, andere sind durch verschiedene Städte gebummelt und wieder andere sind einfach in der Finca geblieben.

Am 10. Tag haben wir zwei Universitäten besucht… zeitgleich… Da sich die Termine überschnitten haben, hat sich unsere Gruppe aufgeteilt: die Hälfte ging in die private „Universidad la Gran Colombia“ und die übrigen in die „Universidad del Quindío“. Die Studenten hatten landestypische Dulces (Süßigkeiten) vorbereitet und wir haben uns über das deutsche bzw. kolumbianische Hochschulsystem ausgetauscht. Wir haben das Uni-Gelände erkundet und dabei abermals festgestellt, dass Fahrradfahren nicht annähernd so weit verbreitet ist wie Moped fahren xD. Später am Tag haben wir das Friedensprojekt „Paza la Paz“ besucht und dort mit Jugendlichen zu tun gehabt, die alle ihr Päcken zu tragen haben und keine leichte Kindheit hatten.

Am Freitag ging es für uns in das angrenzende Departamentos. Wir haben den YMCA Riseralda kennengelernt und uns die Hauptstadt Pereira angesehen. Am Spätnachmittag sind wir nach San Vicente gefahren und haben einen wunderschönen Abend bei den natürlich-heißen Quellen verbracht.

Am nächsten Tag haben wir noch ein letztes Mal unser Programm durchgeführt – wieder mit einer Kindergruppe in Circasia. Nach dem Mittagessen wurden wir auf Gastfamilien aufgeteilt und konnten den Nachmittag frei gestalten bevor wir nochmal alle gemeinsam zum Salsa-Tanzen gegangen sind. Das war ein ziemlich lustiger Abend, bei dem wir doch länger als gedacht getanzt haben und ich würde fast behaupten, dass zumindest einige jetzt wenigstens ein paar Grundschritte von Salsa kennen : )

Den zweiten Sonntag haben wir komplett mit unseren Gastfamilien verbracht. Auch hier gab es wieder Unterschiede in den Programmen. Während einige gemeinsam gegrillt haben (eine weitere Gemeinsamkeit von Quindío und Thüringen) war ich z.B. mit meinen Gasteltern in Filandia – einer wunderschönen und ganz süßen Touristenstadt. Nicht nur die Stadt hat mich fasziniert, sondern auch die Fahrt mit den öffentlichen Bussen dorthin war… sagen wir interessant xD

An unserem letzten vollen Tag in Kolumbien haben wir viel reflektiert und hatten nochmal Gelegenheit, Zeit mit unseren neu gewonnenen kolumbianischen Freunden zu verbringen bevor es am 05.03. schon wieder zurück nach Deutschland ging.

Eure Natalie

Kolumbianerin hilft dem CVJM – aus der TA

Positives Fazit am Ende des Austauschjahrs

Lina Alexandra Lopez Angel aus Kolumbien macht ein Austauschjahr beim CVJM. Foto: Holger Wetzel

„Erfurt. Ihr erster Auslandsaufenthalt dauert gleich ein ganzes Jahr und führt zu einem anderen Kontinent: Lina Alexandra Lopez Angel aus Kolumbien kam im vergangenen August nach Erfurt, um ein Austauschjahr beim christlichen Jugendverband CVJM zu absolvieren.

Mit anderen Freiwilligen im Auslandsjahr wohnt die 24-Jährige in einer Wohngemeinschaft im Rieth und hat sich längst an das Leben in Erfurt gewöhnt. „Es gibt Unterschiede, vor allem beim Essen, aber auch viele Gemeinsamkeiten“, sagt sie.

Das gilt für den Alltag, aber auch für die Menschen und besonders die Kinder, mit denen sie sich täglich beschäftigt. „In Kolumbien sind die Kinder offener“, erzählt Lina. „Hier sind sie am Anfang manchmal etwas zurückhaltend.“

 Aber nur am Anfang. Im Kindercafé des CVJM an der Magdeburger Allee ist Lina inzwischen die beste Freundin der Kinder und Jugendlichen. In den Ferien hilft sie jeden Nachmittag in der Ferienbetreuung – beim Klettern, in der Fahrradwerkstatt, beim Basteln und Spielen.

Auch bei den Kollegen ist sie beliebt. „Wir können uns immer auf Lina verlassen“, sagt Markus Süpke, der CVJM-Sekretär für die Jugendarbeit. Die Kolumbianerin arbeite selbstständig und bringe viele kreative Ideen in das Ferienangebot mit ein. „Sie hat viel Erfahrung mitgebracht und hier viel Erfahrung gesammelt“, sagt Süpke.

In ihrer Heimat in der kolumbianischen Kaffee-Region arbeitet die junge Frau seit neun Jahren bei einer Partnerorganisation des CVJM. In der Gemeinde Circasia im Departement Quindio ist sie die Koordinatorin der zumeist jugendlichen Freiwilligen, die sich um die Kinder der Region kümmern und Freizeitangebote machen.

Mit der Partnerorganisation in Quindio pflegt der Erfurter CVJM seit Jahren eine lebendige Partnerschaft mit regelmäßigem Austausch. Lina kam gern nach Erfurt und hat die Entscheidung nicht bereut. „Ich habe viele nette Leute kennengelernt“, erzählt sie. Klischees sind oft falsch, lernte sie zudem. „Auch Deutsche können unpünktlich sein“, sagt Lina und lacht.

Neben der Nachmittagsbetreuung der Ferienkinder half sie in der Schulzeit auch mit, die Pausenbetreuung in der Integrierten Gesamtschule durchzuführen. Ab morgen nimmt sie am christlichen Siloah-Camp im Landkreis Gotha teil – es ist bereits das dritte Feriencamp des CVJM, das sie begleitet.“

 Holger Wetzel  /  20.07.17   

>>HIER<< geht es direkt zum Artikel

Mein Kolumbien-Abenteuer

Hallo ihr Lieben. Hier ist Sarah und wie euch Niklas schon berichtet hat, durften wir für drei wundervolle Wochen Kolumbien kennen lernen. Auch für mich war es ein riesen Abenteuer und ein Auf und Ab der Gefühle. Ich war echt gespannt auf das völlig fremde Land, die Natur, die Menschen und anderen Mentalitäten und gleichzeitig wusste ich, dass ich mein Zuhause vermissen werde und einfach nicht Spanisch sprechen kann.
Die meisten wissen, dass ich echt kommunikativ bin. Mich mit Menschen zu unterhalten, bedeutet mir unfassbar viel und macht für mich auch einen Großteil der Erfahrungen aus. Am meisten bekommt man eben doch durch persönliche Gespräche mit. Deswegen war ich zu Beginn der Freizeit etwas bedrückt, dass alle so gut Anschluss fanden, die Spanisch sprechen konnten. Doch dann kam die erste Aktion mit Kindern in Circasia und denen war das völlig egal. Mit Händen und Füßen oder der super lieben Übersetzungshilfe der Freiwilligen vor Ort, war nichts zu schwer. Ich war total erleichtert und konnte richtig aufblühen. Die Kinder haben die TEN SING-Spiele, die ich aus Deutschland mitgebracht hatte geliebt und auch die restliche Planung funktionierte reibungslos. Das hat mir einmal mehr gezeigt, dass Offenheit und Spontanität einfach viel Wert sind und man auch ohne Sprache zurecht kommt.
Außerdem durfte ich auf einer fünfsaitigen Gitarre spielen, was niemanden interessiert hat oder die übergroße Gastfreundschaft der Kolumbianer genießen. Ich hab aus der Zeit in Kolumbien viele Erfahrungen und neue Freunde mitgenommen. Kann euch nur empfehlen auch mal einen Abstecher in dieses wundervolle Land zu machen. Der YMCA dort nimmt euch mit offenen Armen auf. Alle weiteren Bilder und Berichte findet ihr auf der Internetseite des CVJM Thüringen. Viel Spaß beim stöbern.

Niklas berichtet aus Kolumbien

Hallo, hier ist Niklas, der Trainee aus dem Kindercafé. Ich hatte die Ehre eine Jugendbegegnungsfreizeit in Kolumbien erleben zu dürfen. Dort haben wir so viel erlebt und so viele tolle Menschen kennengelernt, dass ich mir erstmal überlegen muss, was ich euch erzähle. Zum Anfang muss ich sagen, dass ich überhaupt kein Spanisch sprechen konnte. Jetzt, nach der Reise, kann ich es ein bisschen, was ich total cool finde. Außerdem haben wir dort einen Gottesdienst erlebt, das war eins meiner Highlights! Wahnsinnig gefühlvoller Lobpreis und eine ziemlich vollgepackte Predigt, welche extra für uns übersetzt wurde. Des Weiteren haben wir viele Kaffeeplantagen gesehen und auch eine besucht, was mich als großen Kaffeeliebhaber echt gefreut hat. Deswegen hab ich mir auch zwei Kilogramm mitgebracht. Die Plantage, welche als Touristenziel bekannt ist, nennt sich Recuca. Dort bekamen wir als erstes eine Führung durch die Anlage mit sehr interessanten Erklärungen zu dem jeweiligen Wachstumsstadium bzw. Produktionsschritt der Pflanze. Zwischendurch gab es dann leckeren Kaffee für alle. Am Ende musste unsere Gruppe einen traditionellen Tanz in der typischen Kleidung der kolumbianischen Kaffeepflücker lernen, das war echt lustig.  So, ich glaub, ich hab genug erzählt. Vielleicht findet ihr bei Sarah noch ein paar Geschichten zu Aktionen mit Kindern und Jugendlichen. Ebenso könnt ihr auf der Internetseite des CVJM Thüringens nachschauen, dort haben wir einen Blog über unsere Reise geschrieben.